Digitales Einkaufen erlebt gerade einen Paradigmenwechsel. ChatGPT, bislang vor allem als Helfer bei Fragen und Informationssuche bekannt, wird zur Shopping-Plattform. OpenAI hat mit „Buy it in ChatGPT“ die ersten Schritte hin zu Agentic Commerce vorgestellt – also KI-gestütztem Einkaufen.
Künftig kann ChatGPT nicht nur Produkte empfehlen, sondern sie auch direkt für die Nutzer kaufen. Über 700 Millionen Menschen verwenden ChatGPT bereits wöchentlich – das Potenzial für Unternehmen ist enorm und steigend. Mit der neuen Funktion könnte ChatGPT zu einer Art persönlichem Einkaufsberater avancieren, der passende Produkte findet und den gesamten Kaufprozess direkt im Chat abwickelt. Diese Vision eines nahtlosen KI-Einkaufs markiert den Beginn einer neuen E-Commerce-Ära, in der KI-Agenten, Kunden und Händler Hand in Hand arbeiten.
Herzstück von Buy it in ChatGPT ist der Instant Checkout. Diese Funktion erlaubt es, direkt im Chat-Fenster Produkte zu kaufen, ohne auf externe Online-Shops wechseln zu müssen. Zum Start können alle ChatGPT-Nutzer Produkte von Etsy-Verkäufern direkt im Chat bestellen. In Kürze sollen auch über eine Million Shopify-Händler eingebunden werden – bekannte Marken wie Glossier, SKIMS oder Spanx sind bereits in Vorbereitung.
So funktioniert es in der Praxis: Fragt ein Nutzer beispielsweise nach „Geschenkideen für Kaffeeliebhaber“, liefert ChatGPT eine Liste relevanter Produkte – organisch und nicht durch Werbeanzeigen beeinflusst. Bei jedem vorgeschlagenen Artikel wird angezeigt, ob „Buy“ verfügbar ist. Unterstützt ein Produkt den Instant Checkout, kann der Nutzer es mit einem Klick kaufen, seine Liefer- und Zahlungsdetails bestätigen und den Kauf abschliessen, ohne den Chat zu verlassen.
Die Zahlung wird über die bei OpenAI hinterlegte Karte oder andere gängige Optionen abgewickelt. Die gesamte Bestellabwicklung läuft im Hintergrund über den Händler – ChatGPT agiert lediglich als Vermittler. Für den Nutzer fallen keine zusätzlichen Kosten an, Händler zahlen lediglich eine kleine Gebühr pro abgeschlossenem Kauf.
Dieses nahtlose Einkaufserlebnis bietet Vorteile für beide Seiten: Käufer gelangen in wenigen Klicks von der Produktidee zum Kaufabschluss. Verkäufer erschliessen einen neuen Verkaufskanal mit Hunderten Millionen potenzieller Kunden, behalten dabei aber die volle Kontrolle über Zahlung, Versand und Kundenservice.
Möglich wird dieser direkte Kauf im Chat durch das Agentic Commerce Protocol (ACP) – eine neue technische Schnittstelle, die OpenAI gemeinsam mit Stripe und ersten Handelspartnern entwickelt hat. Dabei handelt es sich um einen offenen Standard für KI-Commerce, der es KI-Agenten und den Backend-Systemen von Online-Shops ermöglicht, effizient miteinander zu kommunizieren und Bestellungen abzuschliessen.
Für Unternehmen ist beruhigend, dass die Integration ohne grosse Eingriffe in bestehende Shopsysteme auskommt. Plattformunabhängigkeit war ein zentrales Ziel: Das Protokoll funktioniert mit verschiedenen Shop-Plattformen und Payment-Anbietern. Ein Online-Händler kann also teilnehmen, ohne sein bisheriges Bezahlsystem umzustellen.
Nutzt ein Shop bereits Stripe, genügt eine einzelne Codezeile, um ACP zu aktivieren. Aber auch ohne Stripe ist eine Teilnahme möglich – über den offenen Zahlungsstandard des ACP. In allen Varianten bleibt der bestehende Checkout-Prozess erhalten: ChatGPT reicht Bestell- und Zahlungsdaten lediglich durch an das System des Händlers, wo diese wie eine normale Online-Bestellung verarbeitet werden.
Auch Sicherheit und Vertrauen spielen eine zentrale Rolle. Nutzer behalten jederzeit die Kontrolle und müssen jeden Bestellschritt aktiv bestätigen. Zahlungsdaten werden nur mit ausdrücklicher Erlaubnis über sichere Token freigegeben. Händler erhalten die relevanten Kundendaten für Versand und Support, jedoch ohne Zugriff auf vollständige Zahlungsinformationen.
Kurz gesagt: ACP schafft die Infrastruktur, damit KI-Assistenten und Online-Shops Hand in Hand arbeiten – der technische Grundstein für den Einkaufsprozess der Zukunft.
Wenn Einkäufe direkt über KI-Assistenten wie ChatGPT laufen, hat das massive Auswirkungen auf die Sichtbarkeit von Produkten im Netz. Für klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO) eröffnet sich ein neuer Spielplatz: Neben Google & Co. müssen Unternehmen nun auch in ChatGPT sichtbar sein, wenn Nutzer nach Produkten suchen.
Hier kommt Generative Engine Optimization (GEO) ins Spiel – die Optimierung von Inhalten für KI-basierte Suchsysteme wie ChatGPT, Google SGE oder Perplexity. GEO stellt sicher, dass Inhalte von KI-Modellen verstanden, als vertrauenswürdig eingestuft und in Antworten eingebunden werden. In der Ära des Agentic Commerce bedeutet das konkret: Produktdaten und -inhalte müssen so aufbereitet sein, dass ChatGPT sie bei passenden Anfragen als relevante Empfehlungen auswählt.
Wie bei klassischem SEO kommt es auf Relevanz, Qualität und Struktur an. ChatGPT greift auf Produktinformationen aus dem Web zurück, um Empfehlungen zu generieren – und diese sind organisch, also nicht bezahlt. Damit die eigenen Produkte bevorzugt angezeigt werden, sollten Unternehmen nebst den SEO Grundlagen einige GEO Best Practices umsetzen:
Diese Massnahmen sorgen dafür, dass ein Shop KI-ready ist. GEO ersetzt klassische SEO nicht, sondern erweitert sie um die Komponente der KI-Sichtbarkeit. Künftig wird es nicht nur darum gehen, bei Google auf Platz 1 zu stehen, sondern auch in einer ChatGPT-Antwort aufzutauchen. Wer frühzeitig beide Disziplinen kombiniert, maximiert seine Reichweite und Sichtbarkeit.
Die Integration von ChatGPT als Verkaufskanal bietet Unternehmen grosse Chancen – aber auch neue Herausforderungen. Auf der Habenseite steht ein völlig neuer Zugang zu Kunden: Sollte sich das Chat-Kaufverhalten etablieren, erreichen Händler die Kunden dort, wo ihre Produktsuche beginnt – direkt im Chatfenster.
Dieser Kanal könnte klassische Suchmaschinen und Marktplätze teilweise umgehen, was für innovative Unternehmen einen klaren Vorteil darstellt. Frühzeitige ACP-Integratoren können sich als Vorreiter positionieren und die Lernkurve nutzen, während andere noch zögern.
Auf der anderen Seite entstehen neue Abhängigkeiten: Wenn ein grosser Teil des Umsatzes über ChatGPT läuft, entsteht eine Plattformabhängigkeit. Zudem verringert sich die Markenpräsenz im Kaufprozess, da die Entscheidung direkt im Chat fällt. Händler sollten daher Strategien entwickeln, um ihre Marke auch im KI-Kontext erlebbar zu machen – etwa durch konsistente Produktbilder, unverwechselbare Texte und hohe Servicequalität.
Auch rechtliche und technische Fragen werden wichtiger: Systeme müssen stabil laufen, Bestände synchronisiert werden, und Produktdaten dürfen keine Fehler enthalten. Falsche Angaben im Chat könnten zu Fehlbestellungen führen.
Unternehmen, die frühzeitig handeln, können sich gezielt auf die Einführung von Agentic Commerce vorbereiten. Die wichtigsten Massnahmen dafür sind bereits heute umsetzbar.
Die wichtigsten Schritte:
Die Verschmelzung von Konversation und Commerce durch ChatGPTs Agentic Commerce Protocol verändert den Onlinehandel grundlegend. SEO bleibt weiterhin die Basis für Sichtbarkeit, doch mit GEO und KI-Commerce kommt eine neue Dimension hinzu.
Unternehmen, die früh auf diesen Trend reagieren, sichern sich einen klaren Vorsprung. Mit ZUMO hast du eine Agentur an deiner Seite, die sowohl als klassische SEO Agentur als auch als spezialisierte GEO Agentur und Technikpartner agiert. Wir kombinieren Suchmaschinenkompetenz mit technischer Umsetzung – von strukturierten Daten bis API-Integration – und machen dein Online-Business fit für die Zukunft des KI-Commerce.
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